Wer von uns kennt nicht diese Anfangsworte von vielen Märchen „Es war einmal“. Volksmärchen wurden zunächst über große Zeiträume hinweg mündlich überliefert. Die Brüder Grimm sammelten diese und hielten sie in ihren Kinder- und Hausmachermärchen schriftlich fest. Die Sammlung der Brüder umfasst neben Märchen aber auch anderes mündliches Erzählgut, wie zum Beispiel Sagen, Legenden oder Fabeln, die eine Fundgrube für den Deutsch-Unterricht sind. Das nutzten die Lehrer, Schüler und Mitarbeiter der Bücherei Sandow in einem gemeinsamen Projekt. Das Projekt wurde in der Bücherei Sandow feierlich in einer kleinen Galerie zum Abschluss gebracht. Bilder, Collagen und kleine Modelle zeigten Inhalte von Märchen der Gebrüder Grimm und von russischen Märchen, Sagen und Fabeln der Niederlausitz.

Unterstützt wurde das Projekt durch den sorbischen Liederpoeten Pittkunings. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch den Chor und das Schattentheater der Kolumbus-Grundschule. Der amtierende Schulleiter der Kolumbus-Grundschule und die Leiterin der Bücherei Sandow unterzeichneten am Ende einen Kooperationsvertrag, der eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen festlegt. Die Schüler, Lehrer und Gäste konnten sich noch an gesunden Snacks bedienen.

Wie waren nun die Aktivitäten und Eindrücke der Beteiligten von diesem Projekt:

Elke Dreko – Leiterin der Bücherei Sandow

Unsere Bücherei stellte für die Schüler und Lehrer die Literatur für dieses Projekt zur Verfügung. Zum Auftakt lasen wir mit der Klasse 6b Fabeln und Sagen aus der Niederlausitz. Für die beiden 5. Klassen vermittelten wir den sorbischen Liederpoeten Pittkunings. In den Winterferien werden unsere Vereinsmitglieder Lesungen von Fabeln und Sagen in der Kleinen Galerie geben. Eingeladen werden Kitas und Ferienkinder aus Sandow. Ein weiteres  Angebot unseres Vereins ist ein Spaziergang durch unsere Heimatstadt Cottbus unter dem Motto „Auf den Spuren des Wassermanns“. Dabei entdecken wir sorbisch-wendische Sagengestalten.

Kevin Paul aus der Klasse 6c

Kurz vor Weihnachten hatten wir mit dem Schattentheater angefangen. Wir wollten das Märchen „Rapunzel“ aufführen. Zu Beginn mussten wir viele Figuren vorbereiten. Dazu brauchten wir viel Zeit. Einige Tage vor der Vorstellung fingen wir mit dem Üben des Spieles an. In diesen Prozess wurden 4 Gruppen von Schülern einbezogen. Wir brauchten viel Zeit zum Üben. Am Tag der Veranstaltung bauten wir unsere Bühne auf. Frau Thonig hat uns immer geholfen. Bei der Vorstellung waren alle sehr aufgeregt. Danach waren alle erleichtert. Wir würden so ein Schattenspiel gerne noch einmal aufführen.

Elina Regel aus der Klasse 5a

Zu uns kam ein Liedersänger. Er hat Sagen erzählt und Lieder vorgesungen. Sein Name war Pittkunings. Die Kleidung von ihm war etwas außergewöhnlich. Auf dem Kopf trug er eine Baskenmütze. Wir haben mit ihm das Lied über die Bremer Stadtmusikanten und noch weitere Lieder gesungen, die er mit seiner Gitarre begleidete. Ich fand ihn recht lustig. Er wusste ganz viel über Sagen zu erzählen.

Lea Schreck aus der Klasse 5a

Der Liederpoet Pittkunings hat uns viele sorbische Lieder vorgesungen. Es klang sehr interessant und lustig. Pittkunings hatte eine Mütze auf, die wie die Franzosen tragen. Er hat aus seinem Leben erzählt und mit uns sorbisch geredet.

Botho Schubert, AG-Leiter Schreibende Schüler